ESTW: Elektronische Stellwerke
Das Projekt
Steckbrief
- Ort: Köln
- Baumaßnahme: Erneuerung der Signaltechnik, Erneuerung Ausrüstungstechnik
- Projektstand: in Bau
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Um den Kölner Hauptbahnhof – mit schon jetzt mehr als 1.300 Zugfahrten täglich – für den wachsenden Zugverkehr fit zu machen, wird dort ein neues Elektronisches Stellwerk (ESTW) in zwei Baustufen errichtet.
Zudem setzen wir die Arbeiten für das ESTW “Linker Rhein” fort. Mit den neuen Stellwerken werden im Knoten Köln Ausfallsicherheit und Flexibilität zu-, sowie die Störanfälligkeit abnehmen. Letztlich bildet ESTW die Grundlage für die Digitalisierung der Schiene in Deutschland (ETCS).
ESTW Hauptbahnhof
Prognosen der Deutschen Bahn bis 2025 gehen von einem weiter steigenden Personen- und Güterverkehr aus. Um das erhöhte Verkehrsaufkommen zu bewältigen sind Maßnahmen in der Infrastruktur erforderlich.
Die bisherige Signaltechnik ist in die Jahre gekommen. Um den verkehrlichen Anforderungen der Zukunft gerecht zu werden, wird in Köln ein neues Elektronisches Stellwerk (ESTW) gebaut und in zwei Stufen in Betrieb genommen.
Ende 2021 wurde der S-Bahnverkehr in einer ersten Stufe auf die neue Technik umgestellt. In einer zweiten Baustufe soll das ESTW für den Regional- und Fernverkehr bis Ende 2025 in Betrieb genommen werden. Die Bauarbeiten laufen überwiegend ohne größere Beeinträchtigungen für die Fahrgäste unter „rollendem Rad“.
Mit der neuen ESTW-Technik wird die Verfügbarkeit im Kölner Hbf stabilisiert. Sie ist weniger störanfällig und flexibler im Fall von Gleissperrungen etwa im Falle von Bauarbeiten. Auch wird die Instandhaltung vereinfacht. Letztlich bilden ESTW die Grundlage für die Digitalisierung der Schiene in Deutschland mit dem European Train Control System (ETCS).
Hierfür müssen rund 150 Kilometer Kabel verlegt und 200 neue Signale, zehn neue Signalausleger bzw. Signalbrücken aufgestellt und fünf Weichen eingebaut werden.
In der Maybachstraße (Nähe Köln-Hansaring) wurde ein Zentralstellwerk mit weiteren Bedienplätzen für mehrere Fahrdienstleiter:innen geschaffen, die den Zugbetrieb für den Knoten Köln von dort aus steuern. Von hier aus wird auch das neue „ESTW Linker Rhein“ gesteuert.
In Köln steuert das neue ESTW künftig Züge zwischen Köln Hbf und den Strecken Richtung Düsseldorf, Aachen und Bonn sowie im Stadtgebiet Köln beispielsweise zwischen Köln Hbf und Köln-Nippes. Die Aufteilung auf zwei separate Stellwerke, die durch zwei Unterzentralen im Zentralstellwerk Knoten Köln bedient werden, wird den Betriebsablauf im Bereich Köln Hbf deutlich verbessern.
Vorteile des neuen ESTW
Die Realisierung des neuen ESTW hat erhebliche Vorteile für die Auslastung des weiteren Verkehrs auf der Strecke, da die technischen Voraussetzungen durch die Modernisierung neu geschaffen werden.
Die neue Stellwerkstechnik schafft die Grundlage für mehr Qualität und Pünktlichkeit im Zugverkehr. Darüber hinaus wird die Effizienz durch die neue Signaltechnik deutlich verbessert.
Besonders durch die Aufteilung der Gleisanlagen auf zwei separate Stellbereiche ist die Aufrechterhaltung des Betriebs auch beim Ausfall eines Stellbereiches weiterhin möglich. Zudem wird die Betriebsführung bei Arbeiten an den Gleisen vereinfacht. Bei Gleissperrungen kann eine Umleitung der Züge auf die Gegengleise erfolgen.
Funktionsweise eines ESTW
In einem vorgegebenen Stellbereich haben die Fahrdienstleiter alle Strecken und Bahnhöfe im Blick. Sie steuern die Züge, bringen sie auf die richtigen Gleise, stellen die Weichen und schalten die Signale. Das heißt, wenn ein Zug in einen Abschnitt zwischen zwei Signalen einfährt, melden sogenannte Achszähler die Einfahrt des Zuges in den Block an das ESTW. Das Stellwerk gibt erst dann den Block wieder frei, wenn die Achszähler am Ende des Blocks die Ausfahrt des Zuges wiederum an das ESTW gemeldet haben. Ein Signal meldet den Triebfahrzugführern, ob sie in einen Bereich einfahren dürfen.
Statt Bedienungshebeln und -knöpfen sind Computer und Maus die neuen Arbeitsgeräte der Fahrdienstleiter. Durch die neue Technik ist eine einfache und schnelle Steuerung des ESTW am Arbeitsplatz möglich. Über Bereichsübersichtsmonitore (Computerbildschirme) erhalten die Fahrdienst-leiter Informationen über den aktuellen Betriebszustand. Für Bedienhandlungen, für die sie weitere Detailinformationen benötigen, stehen ihnen „Lupenbild“-Monitore zur Verfügung.
ESTW „Linker Rhein“
Die Deutsche Bahn (DB) modernisiert ihre Infrastruktur für den verlässlichen Verkehr auf der Schiene. Im Zuge dessen setzt sie ihre Arbeiten für das elektronische Stellwerk (ESTW) “Linker Rhein” fort, welches bis Ende 2024 den Betrieb aufnehmen soll. Um den Knoten Köln fit für die Zukunft zu machen, investiert die DB insgesamt über 100 Millionen Euro in das neue elektronische Stellwerk. Es wird mit moderner Technik ausgestattet, damit es auch mit künftigen Technikgenerationen kompatibel ist.
Um nur einen Teil unserer Arbeiten hier darzustellen: Wir erneuern die Stellwerkstechnik der Betriebsstellen Köln West, Köln Süd und Hürth-Kalscheuren, passen neun Randstellwerke an und haben neue Modulgebäude (ESTW-Z und ESTW-A) errichtet.
Ca. 160 Signale müssen gegründet und montiert, sowie 26 Signalausleger und –brücken gebaut werden. Wir verlegen ca. 400km Kabel und bauen drei neue Weichenheizstationen.
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Brigitte Mackscheidt
DB InfraGO AG
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