ESTW "Linker Rhein": Einblicke in die aktuellen Bauarbeiten
Kurz vor Ostern will die Deutsche Bahn (DB) einen Großteil der Bauarbeiten für das elektronische Stellwerk (ESTW) “Linker Rhein” beenden, bevor die verbaute Technik auf Herz und Nieren geprüft wird. Am 13. März erläuterte die Projektleitung bei einem Pressetermin vor Ort den aktuellen Stand und die nächsten Schritte.
Noch bis Freitag, den 22. März, um 21 Uhr montieren die Fachexpert:innen rund um die Uhr zwischen Köln Hauptbahnhof und Brühl sowie zwischen Hürth-Kalscheuren und Erftstadt weitere Signale und verlegen rund 60 Kilometer Kabel. Außerdem gründen sie einen Signalausleger und erneuern Weichenheizanlagen an zahlreichen Weichen.
Anschließend beginnen die besonders wichtigen umfangreichen Prüfungen und Messfahrten der Technik. Die elektronische Technik bildet das Herzstück der elektronischen Stellwerke.
Ab September 2024 sind erste Probefahrten geplant. Für die „Starke Schiene“ im Knoten Köln ist die Inbetriebnahme des hochmodernen Stellwerks ein wichtiger Meilenstein.
Die DB nutzt die Sperrung auch, um zusätzliche Instandhaltungsmaßnahmen durchzuführen.
Mit Fertigstellung des ESTW „Linker Rhein“ wird die DB insgesamt rund 110 Millionen Euro in das neue elektronische Stellwerk investiert haben. Es wird mit moderner Technik ausgestattet, damit es auch mit künftigen Technikgenerationen kompatibel ist.
Bis Ostern wird die DB dann seit dem Baubeginn 2020 insgesamt zwei Modulgebäude errichtet, sowie elf Signalausleger, elf Signalbrücken, zahlreiche Signale am Einzelmast, fünf Weichenheizstationen und zwei Oberleitungsmasten gebaut haben. Außerdem hat die DB rund 30 km Kabelkanäle, zahlreiche Querungen und Schächte errichtet, sowie mehr als 300 km Kabel verlegt.
Mit dem neuen Stellwerk werden im Knoten Köln die Flexibilität zunehmen und die Störanfälligkeit abnehmen. Letztlich bildet ESTW die Grundlage für die Digitalisierung der Schiene in Deutschland (ETCS).
Durch die neue Technik erhöhen wir die Stabilität und Flexibilität bei der Zugabfolge. Die Alttechnik ist sehr störanfällig und die Ersatzteilversorgung nicht immer gewährleistet.
- Ricarda Kiehl, Projektleiterin ESTW „Linker Rhein“