ESTW-Arbeiten auf der Hohenzollernbrücke (Archivbild)

ESTW-Ar­bei­ten in Köln lau­fen auf Hoch­tou­ren

08.08.2024

Drei neue Stell­wer­ke für den Kno­ten Köln: Auch in den Som­mer- und Herbst­mo­na­ten ar­bei­tet die Deut­sche Bahn im Köl­ner Raum wei­ter an der Mo­der­ni­sie­rung der Stell­werks­tech­nik für eine star­ke Schie­ne.

So lau­fen der­zeit gleich­zei­tig die Ar­bei­ten für die elek­tro­ni­schen Stell­wer­ke (ESTW) „Köln Hbf“, „Lin­ker Rhein“ und „Bonn-Bad Go­des­berg“. Durch die neu­en Stell­wer­ke wer­den im Kno­ten Köln die Fle­xi­bi­li­tät zu- und die Stör­an­fäl­lig­keit ab­neh­men. Die Stell­wer­ke wer­den mit mo­der­ner Tech­nik aus­ge­stat­tet, da­mit sie auch mit künf­ti­gen Tech­nik­ge­ne­ra­tio­nen kom­pa­ti­bel sind. Letzt­lich bil­den ESTW die Grund­la­ge für die Di­gi­ta­li­sie­rung der Schie­ne in Deutsch­land (ETCS). Die DB in­ves­tiert rund 325 Mil­lio­nen Euro in die neue Tech­nik.

Vie­le Ar­bei­ten fin­den wäh­rend des lau­fen­den Zug­be­triebs oder nachts statt, so­dass die Rei­sen­den hier­von nichts oder nur we­nig mer­ken. Wenn je­doch z.B. die neu­en Si­gna­le auf­ge­stellt wer­den, sind Stre­cken­sper­run­gen not­wen­dig.   

„Uns ist be­wusst, dass wir un­se­ren Kun­den mit den vie­len Bau­ar­bei­ten viel zu­mu­ten. Zu den not­wen­di­gen In­ves­ti­tio­nen in die star­ke Schie­ne ge­hö­ren auch die Mo­der­ni­sie­rung und Di­gi­ta­li­sie­rung der Stell­werks­tech­nik. In­so­fern sind die Bau­ar­bei­ten un­ab­ding­bar und ein wich­ti­ger Bei­trag der DB zur Ver­kehrs­wen­de“, so Jens Schä­fer, Lei­ter der In­fra­struk­tur­pro­jek­te im Kno­ten Köln bei DB In­fra­GO.

1. ESTW Köln Hbf

Mit der Um­set­zung der 2. Bau­stu­fe für das neue ESTW Köln Hbf ma­chen die DB-Ex­pert:in­nen den Köl­ner Haupt­bahn­hof – mit schon jetzt mehr als 1.300 Zug­fahr­ten täg­lich – für den wach­sen­den Zug­ver­kehr fit und in­ves­tie­ren in die „Star­ke Schie­ne“. Be­reits Ende 2021 wur­de der S-Bahn­ver­kehr auf die neue Tech­nik um­ge­stellt. In ei­ner zwei­ten Bau­stu­fe soll das ESTW dann den Re­gio­nal- und Fern­ver­kehr steu­ern. Im Sep­tem­ber wer­den fünf Si­gnal­brü­cken und ein Si­gnal­aus­le­ger mon­tiert, fünf Si­gna­le ge­setzt, di­ver­se An­schluss­ar­bei­ten an Gleis­ele­men­ten so­wie Ober­lei­tungs­ar­bei­ten durch­ge­führt.

In der Nähe der S-Bahn­sta­ti­on Köln Han­sa­ring wur­de ein zen­tra­les Stell­werk mit wei­te­ren Be­dien­plät­zen für meh­re­re Fahr­dienst­lei­ter:in­nen ge­schaf­fen, die den Zug­be­trieb für den Kno­ten Köln von dort aus steu­ern wer­den.

Hier­für in­ves­tiert die DB rund 160 Mil­lio­nen Euro.

2.  ESTW Lin­ker Rhein

Die DB in­ves­tiert rund 110 Mil­lio­nen Euro in die­ses neue elek­tro­ni­sche Stell­werk. Das ESTW „Lin­ker Rhein“ soll künf­tig den Zug­ver­kehr auf der Stre­cke zwi­schen Köln und Bonn steu­ern.  

Auch hier­an ar­bei­tet die DB mit Hoch­druck wei­ter. Ak­tu­ell ste­hen um­fang­rei­che Ka­bel­tief­bau­ar­bei­ten, wei­te­re Wei­chen­heiz­sta­tio­nen und ein Si­gnal­aus­le­ger auf dem an­spruchs­vol­len Bau­pro­gramm. Au­ßer­dem muss die DB noch wei­te­re 50 km Ka­bel ver­le­gen und zahl­rei­che Si­gna­le er­rich­ten.

3. ESTW Bonn-Bad Go­des­berg

Für das neue mo­der­ne Stell­werk in­ves­tiert die DB rund 55 Mil­lio­nen Euro. Das Pro­jekt ESTW „Bonn-Bad Go­des­berg“ um­fasst auch ein neu­es ESTW im Bahn­hof Bonn-Meh­lem. Ins­ge­samt wird die Stell­werks­tech­nik auf dem Ab­schnitt von Bonn Hbf bis zum Be­triebs­bahn­hof „Neu­er Weg“ an der Gren­ze zwi­schen Nord­rhein-West­fa­len und Rhein­land-Pfalz er­neu­ert. Im Ge­samt­vo­lu­men ist der Bau ei­nes Mo­dul­ge­bäu­des, der Bau von 75 Ein­zel­si­gna­len, sechs Si­gnal­aus­le­gern, drei Si­gnal­brü­cken und 29 Wei­chen­an­trie­ben ent­hal­ten. Au­ßer­dem müs­sen 428 Ki­lo­me­ter Ka­bel ver­legt so­wie meh­re­re Bahn­über­gän­ge an­ge­passt wer­den.

An den Wo­chen­en­den und in den Näch­ten vom 13. Sep­tem­ber, 21 Uhr, bis 11. Ok­to­ber, um 5 Uhr, fin­den zwi­schen Bonn Hbf und Re­ma­gen-Ober­win­ter Kampf­mit­tel­son­die­run­gen statt, au­ßer­dem wer­den 20 Ki­lo­me­ter Ka­bel­ka­nä­le ge­baut und es er­fol­gen 75 Si­gnal­grün­dun­gen und Bau­grund­un­ter­su­chun­gen für wei­te­re Si­gnal­grün­dun­gen. Zu­sätz­lich wer­den 29 Wei­chen­an­trie­be er­neu­ert.

Die DB nutzt die Sper­rung auch, um zu­sätz­li­che In­stand­hal­tungs­maß­nah­men durch­zu­füh­ren.

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