ESTW-Arbeiten in Köln laufen auf Hochtouren
Drei neue Stellwerke für den Knoten Köln: Auch in den Sommer- und Herbstmonaten arbeitet die Deutsche Bahn im Kölner Raum weiter an der Modernisierung der Stellwerkstechnik für eine starke Schiene.
So laufen derzeit gleichzeitig die Arbeiten für die elektronischen Stellwerke (ESTW) „Köln Hbf“, „Linker Rhein“ und „Bonn-Bad Godesberg“. Durch die neuen Stellwerke werden im Knoten Köln die Flexibilität zu- und die Störanfälligkeit abnehmen. Die Stellwerke werden mit moderner Technik ausgestattet, damit sie auch mit künftigen Technikgenerationen kompatibel sind. Letztlich bilden ESTW die Grundlage für die Digitalisierung der Schiene in Deutschland (ETCS). Die DB investiert rund 325 Millionen Euro in die neue Technik.
Viele Arbeiten finden während des laufenden Zugbetriebs oder nachts statt, sodass die Reisenden hiervon nichts oder nur wenig merken. Wenn jedoch z.B. die neuen Signale aufgestellt werden, sind Streckensperrungen notwendig.
„Uns ist bewusst, dass wir unseren Kunden mit den vielen Bauarbeiten viel zumuten. Zu den notwendigen Investitionen in die starke Schiene gehören auch die Modernisierung und Digitalisierung der Stellwerkstechnik. Insofern sind die Bauarbeiten unabdingbar und ein wichtiger Beitrag der DB zur Verkehrswende“, so Jens Schäfer, Leiter der Infrastrukturprojekte im Knoten Köln bei DB InfraGO.
1. ESTW Köln Hbf
Mit der Umsetzung der 2. Baustufe für das neue ESTW Köln Hbf machen die DB-Expert:innen den Kölner Hauptbahnhof – mit schon jetzt mehr als 1.300 Zugfahrten täglich – für den wachsenden Zugverkehr fit und investieren in die „Starke Schiene“. Bereits Ende 2021 wurde der S-Bahnverkehr auf die neue Technik umgestellt. In einer zweiten Baustufe soll das ESTW dann den Regional- und Fernverkehr steuern. Im September werden fünf Signalbrücken und ein Signalausleger montiert, fünf Signale gesetzt, diverse Anschlussarbeiten an Gleiselementen sowie Oberleitungsarbeiten durchgeführt.
In der Nähe der S-Bahnstation Köln Hansaring wurde ein zentrales Stellwerk mit weiteren Bedienplätzen für mehrere Fahrdienstleiter:innen geschaffen, die den Zugbetrieb für den Knoten Köln von dort aus steuern werden.
Hierfür investiert die DB rund 160 Millionen Euro.
2. ESTW Linker Rhein
Die DB investiert rund 110 Millionen Euro in dieses neue elektronische Stellwerk. Das ESTW „Linker Rhein“ soll künftig den Zugverkehr auf der Strecke zwischen Köln und Bonn steuern.
Auch hieran arbeitet die DB mit Hochdruck weiter. Aktuell stehen umfangreiche Kabeltiefbauarbeiten, weitere Weichenheizstationen und ein Signalausleger auf dem anspruchsvollen Bauprogramm. Außerdem muss die DB noch weitere 50 km Kabel verlegen und zahlreiche Signale errichten.
3. ESTW Bonn-Bad Godesberg
Für das neue moderne Stellwerk investiert die DB rund 55 Millionen Euro. Das Projekt ESTW „Bonn-Bad Godesberg“ umfasst auch ein neues ESTW im Bahnhof Bonn-Mehlem. Insgesamt wird die Stellwerkstechnik auf dem Abschnitt von Bonn Hbf bis zum Betriebsbahnhof „Neuer Weg“ an der Grenze zwischen Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz erneuert. Im Gesamtvolumen ist der Bau eines Modulgebäudes, der Bau von 75 Einzelsignalen, sechs Signalauslegern, drei Signalbrücken und 29 Weichenantrieben enthalten. Außerdem müssen 428 Kilometer Kabel verlegt sowie mehrere Bahnübergänge angepasst werden.
An den Wochenenden und in den Nächten vom 13. September, 21 Uhr, bis 11. Oktober, um 5 Uhr, finden zwischen Bonn Hbf und Remagen-Oberwinter Kampfmittelsondierungen statt, außerdem werden 20 Kilometer Kabelkanäle gebaut und es erfolgen 75 Signalgründungen und Baugrunduntersuchungen für weitere Signalgründungen. Zusätzlich werden 29 Weichenantriebe erneuert.
Die DB nutzt die Sperrung auch, um zusätzliche Instandhaltungsmaßnahmen durchzuführen.
Zu den Auswirkungen in Fern- und Nahverkehr finden Sie alle Informationen hier.