Der Bauabschnitt um das Naturschutzgebiet Thielenbruch geht in die Planfeststellung
Der Startschuss für das Planfeststellungsverfahren für den Bereich Bergisch Gladbach Tannenbergstraße bis Köln-Dellbrück/Kalk ist erfolgt. Damit sind zwei von insgesamt vier Abschnitten in der Planfeststellung. Zum Naturschutzgebiet Thielenbruch gab es ein frühzeitig ein intensive, gelungene Zusammenarbeit mit den örtlichen Umweltverbänden.
Das S11-Projektteam hat die Planfeststellungsunterlagen für den Bauabschnitt zwischen Bergisch Gladbach und Köln-Dellbrück (Planfeststellungsabschnitt, bzw. PFA 2.1) beim Eisenbahn-Bundesamt (EBA) eingereicht. Mit der Abgabe der Unterlagen ist nun offiziell das sogenannte Planfeststellungsverfahren für diesen Bereich gestartet und ein weiterer wichtiger Meilenstein für den gesamten S11-Ausbau zwischen Köln Hbf und Bergisch Gladbach erreicht.
Rund 560 Meter führen in diesem Abschnitt durch das Naturschutzgebiet Thielenbruch zwischen Bergisch Gladbach und Köln.
Grundsätzlich gilt, dass in sogenannten Fauna-Flora-Habitat-Schutzgebieten wie dem Thielenbruch keine Eingriffe vorgenommen werden dürfen, die den Erhaltungszustand verschlechtern. Das gesamte Ökosystem reagiert sensibel auf Veränderungen des Wasserhaushalts und bietet Lebensraum für etliche gefährdete Pflanzen- und Tierarten wie etwa der Bauchigen Windelschnecke und die Helmazurjungfer, eine streng geschützte Libellenart.
Um dem Naturschutz bestmöglich Rechnung zu tragen, wurden die einzelnen Maßnahmen schon im Vorhinein gemeinsam mit der Unteren Naturschutzbehörde Köln, dem NABU, dem BUND sowie dem Bündnis Heidetrasse entwickelt.
Auszüge aus unserer Pressemitteilung:
„Das FFH- und Naturschutzgebiet »Thielenbruch und Thurner Wald« im Stadtgebiet von Köln wird fachlich seit über zehn Jahren von uns betreut. Darin sind landesweit einzigartige Biotoptypen vorhanden, wie zum Beispiel das letzte verbliebene Kalkflachmoor in NRW. Die Pläne zum zweigleisigen Ausbau der direkt neben dem Kalkflachmoor liegenden S-Bahnstrecke begrüßten wir daher zunächst nicht, da der Biotoptyp sehr empfindlich auf Eingriffe reagiert (insb. auf Veränderungen im Wasserhaushalt). Dank einer sehr konstruktiven Zusammenarbeit mit den Projektträgern gelang es allerdings, die Pläne so weit zu modifizieren, dass die Beeinträchtigungen auf das Biotop auf ein nach unserer Einschätzung unschädliches Maß reduziert werden konnten. Wir würden uns sehr freuen, wenn dieses Beispiel Schule macht.“
- Sönke Geske, Geschäftsführer NABU-Naturschutzstation Leverkusen – Köln e.V.
„Ich freue mich sehr, dass wir mit so einer positiven Meldung ins Jahr 2024 starten können. Die Kolleginnen und Kollegen haben in den letzten Wochen und Monaten nochmal alles gegeben und die umfangreichen Unterlagen auf Herz und Nieren geprüft. Letztendlich haben wir 63 Aktenordner beim Eisenbahn-Bundesamt abgegeben – das war eine echte Teamleistung, die mich sehr stolz macht. Mein Dank gilt auch den Projektpartner:innen: Denn ohne die Unterstützung des Aufgabenträgers go.Rheinland, der Stadt Köln sowie der Naturschutzverbände hätten wir die Planungen nicht so schnell vorantreiben können – gerade an so einer exponierten Stelle wie dem FFH- und Naturschutzgebiet Thielenbruch.“
- Jens Schäfer, Leiter Ausbauprojekte Knoten Köln
Zu den Umweltschutzmaßnahmen im Projekt mehr hier.
Landesverkehrs- und Umweltminister Oliver Krischer zum Umweltschutz
Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, anlässlich des Startes des Planfeststellungsverfahrens im Abschnitt 2.1 (Dellbrück-Kalk) im Ausbauprojekt S11 zum Thema Umweltschutz: Der Abschnitt betrifft auch die neue Zweigleisigkeit im Naturschutzgebiet Thielenbruch.