Ausbau von S11 und S-Bahn-Stammstrecke
Das Projekt
Steckbrief
- Ort: Bergisch Gladbach, Köln
- Baumaßnahme: Erneuerung Oberbau, Bahnübergang, Erneuerung Ausrüstungstechnik
- Projektstand: in Planung
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Die S-Bahn-Linie 11 wird ausgebaut, um den Takt in den Hauptverkehrszeiten von 20 auf annähernd alle 5 Minuten nach Bergisch Gladbach zu verdichten. Damit dieses erheblich attraktivere Angebot Realität wird, muss die Strecke ausgebaut werden.
Die wichtigsten Baumaßnahmen im Projekt S11 im Überblick
- Zweigleisiger Ausbau der Strecke zwischen Köln-Dellbrück und Bergisch Gladbach
- Bau zusätzlicher Bahnsteige am Hauptbahnhof, in Köln Messe/Deutz sowie am Bahnhof Bergisch Gladbach
- Bau der neuen Station Köln-Kalk West
- Barrierefreier Aus- bzw. Neubau aller Stationen zwischen Köln-Holweide und Bergisch Gladbach
Nach dem Ausbau der S11 werden mehr als doppelt so viele S-Bahnen zwischen Bergisch Gladbach und Köln fahren.
Deshalb sind Schallschutz-Maßnahmen geplant. Dazu mehr Informationen weiter unten auf dieser Seite.
Der Ausbau der S11 im Detail
Der Bahnknoten Köln ist einer der meist befahrenen Abschnitte im Streckennetz der Deutschen Bahn. Prognosen für das Jahr 2025 gehen davon aus, dass sich die Anzahl der Züge sowohl im Personen- als auch im Güterverkehr weiter erhöhen wird. Um den Engpass aufzulösen, ist geplant, die S-Bahn-Stammstrecke (Köln Messe/Deutz – Köln Hauptbahnhof – Köln Hansaring) auszubauen und mit moderner Leit- und Sicherungstechnik auszurüsten. Das ermöglicht eine dichtere Zugfolge, als sie derzeit möglich ist.
Ziel ist ein umfangreicheres und zuverlässigeres Angebot für die Reisenden. Das Projekt zum Ausbau der S11/S-Bahn-Stammstrecke Köln ist das Schlüsselprojekt für den S-Bahn-Ausbau im Bahnknoten Köln.
In Köln Hauptbahnhof sowie in Köln Messe/Deutz ist dazu der Neubau je eines zusätzlichen Mittelbahnsteiges geplant. In jede Richtung kann dann an zwei Bahnsteigkanten im Wechsel gehalten werden, wodurch die nächste S‑Bahn schneller folgen kann. Des Weiteren ist vorgesehen, die Strecke der S11 zwischen Köln-Dellbrück und Bergisch Gladbach zweigleisig auszubauen. In Duckterath wird eine zweite Bahnsteigkante errichtet und in Bergisch Gladbach werden drei weitere Bahnsteigkanten gebaut.
Im ersten Schritt ist in der Hauptverkehrszeit ein 5-Minuten-Takt nach Bergisch Gladbach vorgesehen. Mit Projektabschluss profitieren die Reisenden auf diesem Abschnitt von einem größeren Verkehrsangebot bei verbesserter Fahrplanstabilität. In weiteren Schritten ist die Verlagerung von Nahverkehrszügen, die sich heute noch die Gleise mit dem Fern- und Güterverkehr teilen, auf die erweiterte S‑Bahn-Infrastruktur geplant.
Zur Erschließung des sich auf dem ehemaligen Gelände der „Chemischen Fabrik Kalk (CFK)“ entwickelnden Stadtquartiers ist zudem in Köln-Kalk West ein neuer S-Bahn-Haltepunkt für die S 6 und die S11 mit einem Mittelbahnsteig geplant. Für den Stadtteil Köln-Kalk wird es damit neben „Köln Trimbornstraße“ einen zweiten Haltepunkt geben.
Die Bahnsteige der Haltepunkte Köln-Holweide, Köln-Dellbrück und Bergisch Gladbach - Duckterath werden zusätzlich auf 96 Zentimeter über Schienenoberkante erhöht. Dies ermöglicht den barrierefreien Ein- und Ausstieg in die S-Bahn.
Hauptbahnhof Köln
Neben den zwei zusätzlichen S-Bahn-Gleisen für die Stammstrecke der S11, erhält der Hauptbahnhof Köln auch eine neue Fassade. Die Nordseite zum Breslauer Platz hin wird neu gestaltet. In einem mehrmonatigen Auswahlverfahren hat das Architekturbüro J.MAYER.H und Partner aus Berlin den Zuschlag für die Gestaltung erhalten.
Der Entwurf steht für eine durchgehend offene Gestaltung. Insgesamt wurden drei Architekturbüros beauftragt, einen Gestaltungsentwurf zu erstellen. Eine Jury, bestehend aus den Projektpartnern Deutsche Bahn, Stadt Köln und dem Nahverkehr Rheinland, hatte Anfang Juli 2021 den Gewinnerentwurf gekürt.
Hohenzollernbrücke bleibt unverändert
Eine Erweiterung der Hohenzollernbrücke ist für eine höhere Leistungsfähigkeit der S-Bahn-Stammstrecke nach einem Gutachten aus dem Jahr 2012 nicht erforderlich. Der Stau der S-Bahnen auf der Hohenzollernbrücke ist den langen Haltezeiten mit Fahrgastwechsel in Köln Hauptbahnhof und Köln Messe/Deutz geschuldet.
Mit der neuen Signaltechnik und zusätzlichen Mittelbahnsteigen in Köln Hauptbahnhof und Köln Messe/Deutz wird auch auf der Hohenzollernbrücke ein zuverlässiger und flüssiger Betrieb ermöglicht, da die S-Bahnen durch das zusätzliche Bahnsteiggleis einander schneller folgen können.
Über Schallschutz allgemein
Die Deutsche Bahn arbeitet intensiv daran, Lärmbeeinträchtigungen durch den Einsatz leiserer Fahrzeuge zu verringern. Zusätzlich haben Anwohner:innen in Ausbaubereichen Anspruch auf Lärmschutz gemäß dem Bundesimmissionsschutzgesetz (Lärmvorsorge).
Gutachter berechnen die zukünftige Lärmbelastung im Verlauf der Planungen und geben Empfehlungen zum Schallschutz. Die umzusetzenden Vorkehrungen werden in den Planrechtsverfahren abschließend festgelegt.
Da Schallschutz gesetzlich vorgeschrieben ist, müssen Schutzmaßnahmen in jedem Fall umgesetzt werden, wenn Grenzwerte überschritten werden – selbst wenn Anwohnerinnen und Anwohner freiwillig auf Lärmschutz verzichten möchten.
Auch bei der Festlegung geeigneter Schallschutzmaßnahmen ist die DB gezwungen, sich streng an die gesetzlichen Vorgaben zu halten. So müssen die Kosten einer Schallschutzmaßnahme angemessen zu ihrer Wirksamkeit sein. Wirksam heißt, dass je investiertem Euro ein größtmöglicher Nutzen realisiert wird. Da passive Schallschutzmaßnahmen in der Regel deutlich teurer sind, ist Schalldämmung an Gebäuden meist kein geeigneter Ersatz für Schallschutzwände. Daher kann die DB nicht einfach aktive Schallschutzmaßnahmen durch passiven Schallschutz ersetzen, selbst wenn Anwohnerinnen und Anwohner dies wünschen. Nichtsdestotrotz versucht die DB bei der Festlegung der Schallschutzmaßnahmen Aspekte wie das Stadtbild, die Verschattung von Grundstücken oder den Wegfall von Parkplätzen zu berücksichtigen.
Ergebnisse zum Schallschutz beim Ausbau der S11
Mit den Ergebnissen der Schalltechnischen Untersuchung sind die Planungen des Planfeststellungsabschnitts 2.2 zwischen Bahnhof Bergisch Gladbach und dem Bahnübergang Tannenbergstraße abgeschlossen. Es ist der erste Abschnitt der S11, dessen Planungsunterlagen wir Ende 2022 beim zuständigen Eisenbahn-Bundesamt (EBA) für das Genehmigungsverfahren eingereicht haben.
Die Schalltechnische Untersuchung für den Streckenbereich Bahnhof Bergisch Gladbach - Tannenbergstraße kommt zum Schluss, dass zwischen dem S-Bahnhof Bergisch Gladbach und dem Bahnübergang Tannenbergstraße in Zukunft keine Grenzwerte überschritten werden. Die Schienenstrecke führt in diesem Abschnitt ausschließlich durch Gewerbe- und Mischgebiete. Für diese gelten etwas höhere Grenzwerte als zum Beispiel für Wohngebiete.
Auch für den Streckenbereich Duckterath – Dellbrück – Holweide liegt das Schallschutzkonzept vor. Die Ergebnisse der Untersuchungen zeigen, dass nach dem Ausbau der S 11 der Lärmpegel an etlichen Wohngebäuden die Grenzwerte überschreitet. Dort sind Schallschutzmaßnahmen notwendig und geplant.
Am 28. Oktober 2022 haben wir die Ergebnisse der Öffentlichkeit vorgestellt.
Die Planungen für den Streckenbereich Duckterath – Dellbrück – Holweide sind weit fortgeschritten. Der gesamte Planfeststellungsabschnitt 2.1 Duckterath – Köln-Kalk ging im Dezember 2023 in das Planfeststellungsverfahren. D.h., die Deutsche Bahn (DB) hat die Planungsunterlagen beim zuständigen Eisenbahn-Bundesamt (EBA) eingereicht und das offizielle Genehmigungsverfahren hat begonnen. Am Ende des Verfahrens entscheidet das EBA über die Genehmigung des S11-Ausbaus.
So funktioniert Schallschutz auf der Schiene
Naturschutz
Rund 560 Meter führen beim zweigleisigen Ausbau durch das Naturschutzgebiet Thielenbruch zwischen Bergisch Gladbach und Köln.
Grundsätzlich gilt, dass in sogenannten Fauna-Flora-Habitat-Schutzgebieten wie dem Thielenbruch keine Eingriffe vorgenommen werden dürfen, die den Erhaltungszustand verschlechtern. Das gesamte Ökosystem reagiert sensibel auf Veränderungen des Wasserhaushalts und bietet Lebensraum für etliche gefährdete Pflanzen- und Tierarten wie etwa der Bauchigen Windelschnecke und die Helmazurjungfer, eine streng geschützte Libellenart.
Um dem Naturschutz bestmöglich Rechnung zu tragen, wurden die einzelnen Maßnahmen im Vorhinein gemeinsam mit der Unteren Naturschutzbehörde Köln, dem NABU, dem BUND sowie dem Bündnis Heidetrasse entwickelt.
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"Building Information Modeling" (BIM)
Das Projekt Knoten Köln – Ausbau S 11/S-Bahn-Stammstrecke“ ist eines der Projekte, in denen das „Building Information Modeling“ (BIM) eingeführt wird – ein Instrument zur innovativen Abwicklung von Infrastrukturprojekten, um unter anderem bessere Planungsqualität sowie höhere Kosten- und Terminsicherheit zu erzielen. Mit BIM werden Planung, Ablauf
und Nutzung von Bauwerken dreidimensional simuliert. Neben den geometrischen Informationen fließen auch Terminplan- und Kostenwerte in das Modell mit ein. Dadurch können Bau- und Kostenverläufe vorab simuliert, gesteuert und bei drohenden Mehrkosten frühzeitig korrigiert werden.
Planunterlagen
Im Jahr 2024 gehen die letzten drei Abschnitte des Projektes S11 in das Genehmigungsverfahren. Im Zusammenhang mit der Offenlage stellen wir auch hier die Planunterlagen zur Verfügung.
Hier finden Sie die Planunterlagen für den Abschnitt 2.1 (GL-Tannenbergstraße bis Köln-Kalk).
Aktuelles
Zeitplan
09.09.2016
Planungsvereinbarung zum Ausbau der S 11/S-Bahn-Stammstrecke Köln zwischen der DB Netz AG, der DB Station&Service AG, dem Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen sowie der Nahverkehr Rheinland GmbH (NVR) unterzeichnet. Vorplanung.
2018: Start der Frühen Öffentlichkeitsbeteiligung
Bürger:innenmessen, Informationsveranstaltungen, Publikationen Print und online, Onlinedialog, Stakeholdergespräche, Akteurskonferenzen
Mai 2020
Beginn der Entwurfs- und Genehmigungsplanung
November 2022
Start des Planfeststellungsverfahrens für den Bereich Bergisch Gladbach Bahnhof bis Bahnübergang Tannenbergstraße (Planfeststellungsabschnitt 2.2)
April 2023
Offenlage der Pläne für den Teilabschnitt Bergisch Gladbach (Bergisch Gladbach Bahnhof – Tannenbergstraße) und begleitende Informationsveranstaltung für Bürger:innen
Dezember 2023
Start des Planfeststellungsverfahrens für den Bereich Bergisch Gladbach Tannenbergstraße bis Köln-Dellbrück/Kalk (Planfeststellungsabschnitt 2.1)
April 2024
Start des Planfeststellungsverfahrens für den Bereich Hauptbahnhof (Planfeststellungsabschnitt 1.1)
April 2024
Offenlage im Bereich Thielenbruch/Dellbrück (Planfeststellungsabschnitt 2.1) und begleitende Informationsveranstaltungen für für Bürger:innen und Eigentümer:innen
April 2024
Offenlage im Bereich Hauptbahnhof (Planfeststellungsabschnitt 1.1) und begleitende Informationsveranstaltung für Bürger:innen
Einschränkungen
Während der Arbeiten sind Einschränkungen im Zugverkehr möglich. Weitere Informationen werden rechtzeitig bekanntgegeben.
Links
Mediathek
Kontakt
Brigitte Mackscheidt
DB InfraGO AG
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Dann können Sie mich gern kontaktieren: