Müns­ter-Sud­müh­le Bahn­über­gän­ge - 740 Me­ter-Netz

Das Projekt

Steckbrief

  • Ort: Münster-Sudmühle
  • Baumaßnahme: Bahnübergang
  • Projektstand: in Planung

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Auch die­ses Pro­jekt ist dem Port­fo­lio Köln zu­ge­ord­net: In Deutsch­land nut­zen die Züge des Fern- und Nah­ver­kehrs so­wie die Gü­ter­zü­ge alle ge­mein­sam das glei­che Schie­nen­netz. Für die Gü­ter­zü­ge der eu­ro­päi­schen Norm­län­ge von 740 Me­tern gibt es auf deut­schen Stre­cken kaum aus­rei­chend lan­ge Über­hol­mög­lich­kei­ten. Die­se sind aber drin­gend not­wen­dig, da­mit die lang­sa­me­ren Gü­ter­zü­ge dort war­ten kön­nen, wäh­rend schnel­le­re Züge, die die­sel­be Stre­cke be­fah­ren, vor­bei­fah­ren kön­nen. Ein sol­ches Über­hol­gleis er­tüch­ti­gen wir in Müns­ter. In die­sem Zu­sam­men­hang sind Neue­run­gen im Stadt­teil Sud­müh­le er­for­der­lich.

Wenn schnel­le­re Per­so­nen­zü­ge die deut­lich lang­sa­me­ren Gü­ter­zü­ge nicht über­ho­len kön­nen, er­schwert sich die Ab­wick­lung des Bahn­be­triebs und ge­ne­riert Ver­spä­tun­gen so­wie Ka­pa­zi­täts­eng­päs­se auf den Stre­cken. Durch das bun­des­wei­te Pro­gramm „740 Me­ter-Netz“ schaf­fen wir zu­sätz­li­che Ka­pa­zi­tä­ten im Netz und er­hö­hen die At­trak­ti­vi­tät des Schie­nen­gü­ter­ver­kehrs.

Im Rah­men des Pro­gramms set­zen wir auch in Nord­rhein-West­fa­len ver­schie­de­ne Pro­jek­te um. Un­ter an­de­rem gibt es bei Müns­ter-Sud­müh­le ein Über­hol­gleis, wel­ches je­doch nur 720 Me­ter lang ist. Das Ver­län­gern des Glei­ses durch eine Si­gnal­ver­set­zung hät­te zur Fol­ge, dass der Bahn­über­gang (BÜ) an der Sud­müh­len­stra­ße ver­sperrt wer­den wür­de, wenn ein Gü­ter­zug dort hält, um über­holt zu wer­den.

Da der na­he­ge­le­ge­ne BÜ „Ma­ri­en­dor­fer Stra­ße“ in tech­ni­schem Zu­sam­men­hang mit dem BÜ „Sud­müh­len­stra­ße“ steht, muss auch die­ser ge­schlos­sen wer­den. Als Er­satz für die bei­den BÜ wer­den wir ein bzw. zwei neue Kreu­zungs­bau­wer­ke in Form ei­ner Stra­ßen­über­füh­rung oder ei­ner -un­ter­füh­rung er­rich­ten.

Pro­gno­sen zu­fol­ge wird der Zug­ver­kehr deut­lich zu­neh­men. Die Schran­ken an den bis­he­ri­gen BÜ wä­ren so­mit viel län­ger ge­schlos­sen, als bis­her. Durch den Er­satz der BÜ ent­fal­len die War­te­zei­ten und Rück­staus an den BÜ.

Die Pla­nung wird in en­gem Aus­tausch mit der Stadt Müns­ter rea­li­siert. Die Öf­fent­lich­keit wird auch im wei­te­ren Ver­lauf noch in­ten­siv be­tei­ligt.

Das Pro­jekt be­fin­det sich in der Vor­pla­nung

Da­mit die Bau­maß­nah­me bis 2030 fer­tig­ge­stellt wer­den kann, muss die Pla­nungs­leis­tung der Maß­nah­men zur Auf­he­bung der bei­den Bahn­über­gän­ge An­fang 2024 ver­ge­ben wer­den. 

Vordringlicher Bedarf 

Das 740 m –Netz Pro­gramm (dazu wei­ter un­ten mehr) ist im Bun­des­ver­kehrs­we­ge­plan (BVWP) 2030 Teil des vor­dring­li­chen Be­dar­fes des Bun­des­schie­nen­we­ge­aus­bau­ge­set­zes (BS­WAG). D.h., das Bun­des­ver­kehrs­mi­nis­te­ri­um strebt eine schnellst­mög­li­che und prio­ri­tä­re Um­set­zung der Teil­maß­nah­men des 740 m-Pro­gramms an. 

Wird das Bau­vor­ha­ben in Sud­müh­le nicht rea­li­siert, ist die Ver­schlech­te­rung der Be­triebs­durch­füh­rungs­qua­li­tät auf der hoch­be­las­te­ten Misch­be­triebs­stre­cke die Fol­ge, weil ge­eig­ne­te Über­ho­lungs­glei­se für lan­ge Gü­ter­zü­ge feh­len.

Generalsanierung betroffener Korridore 

Die DB hat ei­nen Sa­nie­rungs­plan für den Aus­bau des hoch­be­las­te­ten Schie­nen­net­zes zum Hoch­leis­tungs­netz ent­wi­ckelt. Im Zuge des­sen wer­den stör­an­fäl­li­ge Stre­cken­ab­schnit­te und An­la­gen ge­bün­delt sa­niert. Die Ar­bei­ten in ei­nem sol­chen Kor­ri­dor, also ei­nem de­fi­nier­ten Ab­schnitt des Net­zes, wer­den in­ner­halb ei­ner Sperr­zeit zu­sam­men­ge­fasst, da­mit wie­der­keh­ren­de Sper­run­gen in der Zu­kunft ver­mie­den wer­den kön­nen. Ist ein Kor­ri­dor ge­ne­ral­sa­niert, soll eine Bau­frei­heit von min­des­tens fünf Jah­ren ga­ran­tiert wer­den. In die­sem Zeit­raum sind also kei­ne wei­te­ren Ar­bei­ten mehr mög­lich. (Aus­ge­nom­men da­von sind Ent­stö­run­gen und In­stand­hal­tun­gen). 

Die Stre­cke bei Müns­ter-Sud­müh­le ist Teil ei­nes Kor­ri­dors, der im Jahr 2030 sa­niert wer­den soll. Da­nach kann dort für min­des­tens fünf Jah­re  nicht mehr ge­baut wer­den. Kann der Ter­min­plan nicht ein­ge­hal­ten wer­den, kann die Maß­nah­me so­mit frü­hes­tens 2035 rea­li­siert wer­den. Die­ses Ri­si­ko steht im di­rek­ten Zu­sam­men­hang mit dem der Ab­gän­gig­keit der bei­den Bahn­über­gän­ge: Die­se "wer­den alt".

Die Bahnübergänge werden alt

Schei­tert der Ter­min­plan, müss­ten die Bahn­über­gän­ge bis min­des­tens 2035 wei­ter ge­nutzt wer­den. Die Bahn­über­gän­ge Sud­müh­len­stra­ße und Ma­ri­en­dor­fer Stra­ße sind je­doch aus Al­ters­grün­den tech­nisch ab­gän­gig und müs­sen mit­tel­fris­tig (bis vsl. spä­tes­tens Ende 2032) aus Grün­den der Si­cher­heit be­sei­tigt oder er­neu­ert wer­den. 

Für die Tech­nik der Bahn­über­gän­ge (NFA 60) be­steht ein Um­bau­ver­bot und bei­de Bahn­über­gän­ge sind auf­grund ih­rer Nähe zu­ein­an­der so­wie ge­mein­sa­mer Bau­grup­pen tech­nisch von­ein­an­der ab­hän­gig. Das heißt, eine Be­sei­ti­gung oder Er­neue­rung muss im­mer für bei­de Bahn­über­gän­ge er­fol­gen. 

Das Programm "740 Meter Netz"

Das 740 Me­ter-Pro­gramm um­fasst bun­des­weit 75 Ein­zel­pro­jek­te. Es ist ein wei­te­rer Be­stand­teil zur Ver­bes­se­rung der Schie­nen­in­fra­struk­tur. Mit der in Eu­ro­pa eta­blier­ten Gü­ter­zug­län­ge von 740 Me­tern kön­nen die La­dungs­ka­pa­zi­tä­ten pro Gü­ter­zug ge­stei­gert wer­den. Dies

führt zu ei­ner Re­du­zie­rung des En­er­gie­ver­brauchs und der da­mit ver­bun­de­nen CO2-Emis­si­on. Die Ver­la­ge­rung des Gü­ter­ver­kehrs von der Stra­ße auf die Schie­ne er­hält so ei­nen neu­en Im­puls.

Aktuelles

Zeitplan

  • 2013

    An­mel­dung des Maß­nah­men­pro­gramms "740m-Netz" zum Bun­des­ver­kehrs­we­ge­plan 2030 durch die DB Netz AG

  • 2017

    Nut­zen-Kos­ten-Un­ter­su­chung 
    Gut­ach­ten un­ter­su­chen die be­trieb­li­che und volks­wirt­schaft­li­che Sinn­haf­tig­keit

  • 2019

    Grund­la­gen­er­mitt­lung
    •   Be­stands­auf­nah­me und Zu­sam­men­füh­ren vor­han­de­ner Pla­nungs­un­ter­la­gen
    •   Ers­te Ab­stim­mun­gen mit Fach­ab­tei­lun­gen und Trä­gern öf­fent­li­cher Be­lan­ge wie z. B. der Stadt Müns­ter

  • 2020

    Vor­pla­nung
    • Pla­ner:in­nen be­trach­ten mög­li­che Va­ri­an­ten für den Er­satz der Bahn­über­gän­ge
    •   Frü­he Bür­ger­be­tei­li­gung
    •   Va­ri­an­ten­ent­scheid DB

  • 09/2022

     In­for­ma­ti­ons­ver­an­stal­tung in Müns­ter-Han­dorf

  • 03/2023

    Der Rat der Stadt Müns­ter ent­schei­det als Vor­zugs­va­ri­an­te für ei­nen Er­satz der Bahn­über­gän­ge durch die Ver­le­gung der Sud­müh­len­stra­ße und den Neu­bau ei­nes Er­satz­bau­wer­kes als Stra­ßen­un­ter­füh­rung und den Neu­bau ei­nes zu­sätz­li­chen bar­rie­re­frei­en Er­satz­bau­wer­kes für den Fuß- und Rad­ver­kehr im Be­reich Ma­ri­en­dorf. Auf eine zu­sätz­li­che Quer­span­ge süd­lich der Dyck­burg­stra­ße wird ver­zich­tet.

  • 11/2023

    Die Stadt Müns­ter wi­der­spricht der Ein­schät­zung der DB In­fra­GO AG und des Ei­sen­bahn­bun­des­am­tes über die Fi­nan­zie­rung der städ­ti­schen Vor­zugs­va­ri­an­te. Die Pla­nungs­ver­ein­ba­rung zwi­schen Stadt und DB zur Pla­nung die­ser Va­ri­an­te un­ter­zeich­net die Stadt da­her nicht

Entscheidung der Politik in Münster Ende 2023

Der Aus­schuss für Ver­kehr und Mo­bi­li­tät der Stadt Müns­ter hat am Mitt­woch, 29.11.2023 be­schlos­sen, kei­ne Pla­nungs­ver­ein­ba­rung mit der DB zu un­ter­zeich­nen. 

Die Ent­schei­dung laut Nie­der­schrift:

"1. Die in der Be­grün­dung (in der Be­schluss­vor­la­ge) dar­ge­stell­ten Rah­men­be­din­gun­gen für den Ab­schluss ei­ner Pla­nungs­ver­ein­ba­rung zwi­schen der Stadt Müns­ter und der DB Netz AG für die wei­te­ren Pla­nun­gen (Leis­tungs­pha­sen 3 und 4 HOAI) zu den Er­satz­bau­wer­ken so­wie der not­wen­di­gen An­pas­sungs­ar­bei­ten an den Stra­ßen- und Bahn­an­la­gen im Zuge der Auf­he­bung der bei­den Bahn­über­gän­ge in Sud­müh­le und Ma­ri­en­dorf wer­den zur Kennt­nis ge­nom­men, ih­nen wird aber nicht zu­ge­stimmt.

2. Der Über­nah­me der an­tei­li­gen Pla­nungs­kos­ten in Höhe von ca. 3,3 Mio. € durch die Stadt Müns­ter wird nicht zu­ge­stimmt. (ge­stri­chen: Die Ver­wal­tung wird be­auf­tragt eine ent­spre­chen­de Pla­nungs­ver­ein­ba­rung mit der DB Netz AG ab­zu­schlie­ßen.) Der Aus­schuss sieht ab­wei­chend zu der Be­ur­tei­lung der DB und des Ei­sen­bahn­bun­des­am­tes die Vor­zugs­va­ri­an­te der Stadt Müns­ter als kreu­zungs­be­dingt an. Von da­her über­nimmt die Stadt Müns­ter we­der Pla­nungs- noch Bau­kos­ten für die neu­en Kreu­zungs­maß­nah­men."

Mediathek

24.01.2024

Vi­sua­li­sie­rung Sud­müh­le Bahn­über­gang/ Vor­zugs­va­ri­an­te der DB

Vi­sua­li­sie­rung der Vor­zugs­va­ri­an­te der DB

© DB InfaGO AG
10.08.2023

Vi­sua­li­sie­rung Sud­müh­le Bahn­über­gang/ Vor­zugs­va­ri­an­te der Stadt Müns­ter

Vi­sua­li­sie­rung der laut Rats­be­schluss Müns­ter zu pla­nen­den Va­ri­an­te

© DB InfraGO AG
10.08.2023

In­for­ma­ti­ons­ver­an­stal­tung in Müns­ter-Han­dorf 2022

© DB
10.08.2023

Fly­er zur In­for­ma­ti­ons­ver­an­stal­tung 2022

© DB InfraGO AG

Kontakt

Brigitte Mackscheidt

DB InfraGO AG

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Dann können Sie mich gern kontaktieren:

740m-Netz-Sudmuehle@deutschebahn.com