Blick vom KölnTriangle auf den Bahnhof Köln Messe/Deutz. Weit hinten zweigt nach rechts die Strecke des Projektes ASG ab.

Nah- und Fern­ver­kehr tren­nen: Aus­bau süd­lich Gum­mers­ba­cher Stra­ße (ASG)

Das Projekt

Steckbrief

  • Ort: Köln
  • Baumaßnahme: Erneuerung Oberbau, Erneuerung der Signaltechnik, Erneuerung Ausrüstungstechnik
  • Projektstand: in Planung

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We­ni­ger Ver­kehr auf der Stra­ße – mehr auf der Schie­ne. Das sind Zie­le bei Kli­ma­schutz und Deutsch­land­takt. Das heißt auch: Künf­tig steigt die An­zahl der Züge auf den Glei­sen im Kno­ten Köln wei­ter. Um den­noch Zu­ver­läs­sig­keit und Pünkt­lich­keit im Fern- so­wie im Nah­ver­kehr ge­währ­leis­ten zu kön­nen, wird auch die be­stehen­de Tras­se im Kno­ten Köln süd­lich der Gum­mers­ba­cher Stra­ße bis zum Ab­zweig Köln/Bonn Flug­ha­fen Nord von vier auf sechs Glei­se aus­ge­baut. 

Nah- und Fern­ver­kehr kön­nen so bes­ser ge­trennt wer­den. Zu­dem wer­den lang­sa­me­re Züge schnel­le­re nicht mehr be­hin­dern.

Der Bahn­kno­ten Köln ist ei­ner der meist be­fah­re­nen Ab­schnit­te im Stre­cken­netz der Deut­schen Bahn. Pro­gno­sen ge­hen da­von aus, dass sich die An­zahl der Züge wei­ter er­hö­hen wird. Um das Wachs­tum be­wäl­ti­gen zu kön­nen, ist es un­ter an­de­rem nö­tig, die vor­han­de­ne Tras­se süd­lich der Gum­mers­ba­cher Stra­ße bis zum Ab­zweig Flug­ha­fen Köln/Bonn Nord zu er­wei­tern. Da­durch kann auch der lang­sa­me­re Nah­ver­kehr vom schnel­le­ren Fern­ver­kehr ge­trennt wer­den. Das schafft die Vor­aus­set­zun­gen für ei­nen rei­bungs­lo­se­ren und pünkt­li­che­ren Zug­ver­kehr.

Im Rah­men des Pro­jekts sind auf ei­ner Stre­cke von 5,3 Ki­lo­me­tern zwei wei­te­re Glei­se ge­plant. Zwölf Ki­lo­me­ter be­stehen­de Glei­se müs­sen um­ge­baut wer­den. In ei­ni­gen Be­rei­chen, bei­spiels­wei­se an der Gie­ße­ner Stra­ße, reicht der Raum auf der be­stehen­den Bahn­tras­se nicht für zwei zu­sätz­li­che Glei­se aus. Des­halb ist dort vor­ge­se­hen, die Tras­se nach Sü­den hin zu er­wei­tern. Da­für wird Platz be­nö­tigt. Statt mit­tels ei­ner auf­ge­häuf­ten, schräg ab­fal­len­den Bö­schung die­sen Platz zu schaf­fen, wer­den Stütz­wän­de er­rich­tet.

Die­se neh­men in der Brei­te deut­lich we­ni­ger Flä­che in An­spruch. Auf die­se Wei­se bleibt dem Stra­ßen­ver­kehr die Stra­ße mit heu­ti­ger Brei­te er­hal­ten.

Zu­dem ist der Um­bau von acht Ei­sen­bahn­über­füh­run­gen und ei­ner Stra­ßen­über­füh­rung ge­plant. So wird bei­spiels­wei­se die Stahl­brü­cke an der Rol­s­ho­ver Stra­ße durch eine mo­der­ne Stahl­be­ton­brü­cke er­setzt. An der Ein­mün­dung zur Stra­ße ist eine Park­flä­che für cir­ca 50 PKW vor­ge­se­hen. Die­se Flä­che dient als Er­satz für die Park­mög­lich­kei­ten an der Gie­ße­ner Stra­ße, die durch den Bau der Stütz­wän­de ent­fal­len.

Zwei Kreu­zungs­bau­wer­ke, wel­che die sechs Glei­se über zwei Gü­ter­zug­stre­cken füh­ren, müs­sen eben­falls er­neu­ert wer­den. Zu­sätz­lich wird ein so­ge­nann­tes Über­wer­fungs­bau­werk neu ge­baut, ein auf­wen­di­ges Kreu­zungs­bau­werk mit ober- und un­ter­ir­disch ver­lau­fen­den Glei­sen.

Schallschutz

Auf der Ba­sis von Gut­ach­ten ist eine Kom­bi­na­ti­on von ak­ti­vem Schall­schutz (Schall­schutz­wän­de) und pas­si­vem Schall­schutz (Schall­schutz­fens­ter/Lüf­ter) vor­ge­se­hen, wo­durch sich die Lärm­be­las­tung für die An­woh­ner:in­nen deut­lich re­du­zie­ren wird. So sind nörd­lich der Bahn­stre­cke zu der be­reits be­stehen­den, cir­ca ei­nen Ki­lo­me­ter lan­gen Schall­schutz­wand noch cir­ca 1,7 Ki­lo­me­ter und süd­lich da­von cir­ca zwei Ki­lo­me­ter Schall­schutz­wän­de ge­plant. 

Dar­über hin­aus be­steht an etwa 500 Ge­bäu­den An­spruch auf pas­si­ven Schall­schutz, wie den Ein­bau spe­zi­el­ler Schall­schutz­fens­ter.

Alle wich­ti­gen In­for­ma­tio­nen und ein Vi­deo zum The­ma Schall­schutz fin­den Sie hier.

 

Natur und Umwelt

Die Bau­ar­bei­ten er­for­dern zum Teil auch ei­nen Ein­griff in die Na­tur. Zum ei­nen wer­den die­se Ein­grif­fe vor Ort durch Schutz­vor­keh­run­gen mi­ni­miert. Bei­spiels­wei­se wer­den Bau-Ta­bu­zo­nen zum Schutz von Bio­to­pen, Ve­ge­ta­ti­ons­be­stän­den und Le­bens­räu­men ein­ge­rich­tet. Zum an­de­ren wer­den die Ein­grif­fe durch Re­kul­ti­vie­rung aus­ge­gli­chen. Dies ge­schieht zum Teil auf heu­ti­gem Bahn­ge­län­de in Kalk und in Grem­berg,

so­wie in Aus­gleichs­flä­chen in Li­bur und Stamm­heim-Flit­tard. In den Bio­to­pen in Kalk und Grem­berg wer­den die fach­män­nisch um­ge­sie­del­ten Zaun- und Mau­er­eidech­sen art­ge­recht ein neu­es Zu­hau­se er­hal­ten. Wäh­rend der ge­sam­ten Bau­zeit fin­det eine um­welt­fach­li­che Bau­über­wa­chung statt, wel­che die Ein­hal­tung der ge­setz­li­chen Be­stim­mun­gen zum Schutz von Flo­ra und Fau­na si­cher­stellt.

Die nächsten Schritte

Seit An­fang des Jah­res 2022 wer­den bau­vor­be­rei­ten­de Kampf­mit­tel­son­die­run­gen ent­lang der Stre­cken durch­ge­führt. Die Kampf­mit­tel­son­die­run­gen sind not­wen­dig, um im Vor­feld aus­zu­schlie­ßen, dass wäh­rend der Bau­ar­bei­ten so­ge­nann­te Blind­gän­ger aus dem zwei­ten Welt­krieg ge­fun­den wer­den. Die­se Ar­bei­ten wer­den 2023 und 2024 an­dau­ern.

Vor Bau­be­ginn wird zu­nächst eine neue Wei­chen­ver­bin­dung am Hal­te­punkt Trim­born­stra­ße ge­baut. Die Wei­chen­ver­bin­dung er­mög­licht ei­nen fle­xi­ble­ren Bahn­be­trieb wäh­rend der fol­gen­den Bau­pha­sen: Die S-Bahn-Li­ni­en und die Re­gio­nal­bahn RB 25 kön­nen hier wen­den be­zie­hungs­wei­se auf ei­nem Gleis wei­ter­fah­ren.

Mit dem Bau­be­ginn wird auch an ei­ni­gen gro­ßen Bau­wer­ken (Ei­sen­bahn­über­füh­rung (EÜ) Kal­ker Haupt­stra­ße, EÜ Rol­s­ho­ver Stra­ße, Kreu­zungs­bau­wer­ke) ge­ar­bei­tet wer­den.

Aktuelles

Zeitplan

  • 2020

    Seit März 2020 liegt für alle drei Ab­schnit­te das Bau­recht vor. Mit der Bei­le­gung ei­ner Kla­ge zum PFA 11 im Ja­nu­ar 2021 liegt für das Ge­samt­pro­jekt voll­zieh­ba­res Plan­recht vor. 

  • 2022

    Seit An­fang des Jah­res 2022 wer­den bau­vor­be­rei­ten­de Kampf­mit­tel­son­die­run­gen ent­lang der Stre­cken durch­ge­führt.

Das Vor­ha­ben ist in drei Plan­fest­stel­lungs­ab­schnit­te (PFA) un­ter­teilt, die be­reits in der zwei­ten Hälf­te der 1990er Jah­re plan­fest­ge­stellt wur­den. Im PFA 13 (Köln-Ving­st) wur­den die Un­ter­la­gen noch ein­mal über­ar­bei­tet und 2015 dem Ei­sen­bahn-Bun­des­amt (EBA) zur er­neu­ten fach­li­chen Prü­fung vor­ge­legt. Für den PFA 12 (Köln-Kalk) ist dies eben­falls Mit­te 2016 ge­sche­hen.

Die Un­ter­la­gen al­ler drei Plan­fest­stel­lungs­ab­schnit­te (PFA 11 Köln-Deutz, 12 und 13) la­gen nach­ein­an­der zwi­schen März und Juli 2017 bei der Stadt Köln aus. In­ner­halb ei­ner Frist konn­ten sich alle be­trof­fe­nen Bür­ger:in­nen so­wie Trä­ger öf­fent­li­cher Be­lan­ge (TÖB) – Be­hör­den oder Or­ga­ni­sa­tio­nen wie zum Bei­spiel Na­tur­schutz­ver­bän­de – am Ver­fah­ren be­tei­li­gen. Im März und April 2018 fan­den die er­for­der­li­chen Er­ör­te­rungs­ter­mi­ne für den Aus­bau bei der Be­zirks­re­gie­rung Köln statt. Die Un­ter­la­gen für den PFA 13 la­gen er­neut im Juni 2019 bei der Stadt Köln aus. Die PFA 11 und 12 wur­den er­neut durch das EBA ab­ge­wo­gen.

Seit März 2020 liegt für alle drei Ab­schnit­te das Bau­recht vor. Wäh­rend der Plan­fest­stel­lungs­be­schluss für den PFA 13 Be­stands­kraft be­sitzt (der Plan kann um­ge­setzt wer­den), gab es ge­gen Tei­le des PFA 11 eine Kla­ge. Hier­zu hat es im Ja­nu­ar 2021 eine Ei­ni­gung ge­ge­ben. Mit der Bei­le­gung der Kla­ge zum PFA 11 im Ja­nu­ar 2021 liegt für das Ge­samt­pro­jekt voll­zieh­ba­res Plan­recht vor. Das heißt, es sind alle recht­li­chen Vor­aus­set­zun­gen für den Bau ge­schaf­fen.

Einschränkungen

Wäh­rend der Ar­bei­ten sind Ein­schrän­kun­gen im Zug­ver­kehr not­wen­dig. De­tail­lier­te In­for­ma­tio­nen für den Re­gio­nal­ver­kehr un­ter zug­in­fo.nrw, In­for­ma­tio­nen für die Fern­ver­kehrs­zü­ge der Deut­schen Bahn un­ter bau­in­fos.deut­sche­bahn.com

Mediathek

15.08.2023

Gra­fik

Über­blick zu den drei Plan­fest­stel­lungs­ab­schnit­ten (PFA 11 bis 13)

© DB
14.08.2023

Vi­sua­li­sie­rung

Die ge­plan­te Be­ton­brü­cke an der Rol­s­ho­ver Stra­ße mit Schall­schutz­wän­den

© K + R Plan Architekten und Stadtplaner
15.08.2023

Vi­sua­li­sie­rung

An der Rol­s­ho­ver Stra­ße ist ein Park­platz für rund 50 PKW vor­ge­se­hen

© K + R Plan Architekten und Stadtplaner
15.08.2023

Vi­sua­li­sie­rung

Der­zei­ti­ge (links) und künf­ti­ge (rechts) Si­tua­ti­on an der Gie­ße­ner Stra­ße mit Blick­rich­tung Tau­nus­stra­ße zur Usin­ger­stra­ße, hin­ter der Bus­hal­te­stel­le

© K + R Plan Architekten und Stadtplaner

Kontakt

Brigitte Mackscheidt

DB InfraGO AG

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Dann können Sie mich gern kontaktieren:

asg@deutschebahn.com