Maß­nah­men­ge­setz­vor­be­rei­tungs­ge­setz (MgvG) auf­ge­ho­ben

Von April 2020 bis De­zem­ber 2023 galt für ei­ni­ge Pro­jek­te das so­ge­nann­te Maß­nah­men­ge­setz­vor­be­rei­tungs­ge­setz (Ge­setz zur Vor­be­rei­tung der Schaf­fung von Bau­recht durch Maß­nah­men­ge­setz im Ver­kehrs­be­reich, MgvG). Lan­ger Name, kur­zer Sinn: Das Ge­setz soll­te den Neu- und Aus­bau be­stimm­ter Ver­kehrs­in­fra­struk­tur­pro­jek­te be­schleu­ni­gen.   

Dies soll­te ge­sche­hen, in­dem für sol­che Pro­jek­te (Bsp.: Erft­bahn) nicht län­ger zwin­gend ein Plan­fest­stel­lungs­be­schluss not­wen­dig ist, son­dern sie auch per Ge­setz zu­ge­las­sen wer­den kön­nen.   

Das ent­spre­chend ver­än­der­te Ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren er­folg­te in zwei Teil­schrit­ten: Zu­nächst war das vor­be­rei­ten­de Ver­fah­ren vor­ge­se­hen, dann das ei­gent­li­che Ge­setz­ge­bungs­ver­fah­ren.  

Teilschritt 1: Vorbereitendes Verfahren  

Die Schrit­te im vor­be­rei­ten­den Ver­fah­ren nach § 4 MgvG ent­spra­chen grund­sätz­lich dem klas­si­schem Plan­fest­stel­lungs­ver­fah­ren: An­trags­stel­lung, Be­tei­li­gung von Trä­gern Öf­fent­li­cher Be­lan­ge, An­hö­rungs­ver­fah­ren, usw. Im Ver­gleich wür­de tat­säch­lich kein Ver­fah­rens­schritt ein­ge­spart. So­mit war in die­ser Pha­se grund­sätz­lich kei­ne Zeit­er­spar­nis zu er­war­ten.   

Teilschritt 2: Gesetzgebungsverfahren  

Nach Ab­schluss des An­hö­rungs­ver­fah­rens soll­te schließ­lich das Bun­des­ver­kehrs­mi­nis­te­ri­um (BMDV) dar­über ent­schei­den, ob wei­ter das Ei­sen­bahn­bun­des­amt (EBA) mit ei­nem Plan­fest­stel­lungs­ver­fah­ren über die Ge­neh­mi­gung des Pro­jek­tes be­stimmt, oder dies in ei­nem Ge­setz­ge­bungs­ver­fah­ren ge­sche­hen soll. Grund­la­ge für die Ent­schei­dung war wie­der­um eine Emp­feh­lung des EBA.  

Soll­te es auf ein Ge­setz­ge­bungs­ver­fah­ren hin­aus­lau­fen, war für die Be­fas­sung im Bun­des­tag und Bun­des­rat so­wie die Ver­kün­dung im Bun­des­ge­setz­blatt vor­läu­fig ein Zeit­be­darf von ei­nem Jahr vor­ge­se­hen. Es folg­te ein wei­te­res Jahr der Be­schwer­de­frist, bis das Maß­nah­men­ge­setz schließ­lich un­an­fecht­bar wur­de.   

Zu­letzt la­gen noch kei­ner­lei Er­fah­run­gen vor, ob die ge­wünsch­te Be­schleu­ni­gung von Bau­vor­ha­ben durch das MgvG er­reicht wer­den könn­te.  

Die EU-Kom­mis­si­on hat im Juni 2021 ein Ver­trags­ver­let­zungs­ver­fah­ren ge­gen Deutsch­land ein­ge­lei­tet und die Eu­ro­pa­rechts­kon­for­mi­tät des MgvG an­ge­zwei­felt. 

Am 29. De­zem­ber 2023 ist das „Ge­neh­mi­gungs­be­schleu­ni­gungs­ge­setz im Ver­kehrs­be­reich“ (GBe­schlG) in Kraft ge­tre­ten. Da­mit ist un­ter an­de­rem das "Maß­nah­men­ge­setz­vor­be­rei­tungs­ge­setz (MgvG)" auf­ge­ho­ben.

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