Köln – Aachen – Bundesgrenze (ABS 4)
Das Projekt
Steckbrief
- Ort: Aachen - Köln
- Baumaßnahme: Erneuerung Oberbau, Bahnübergang
- Projektstand: in Bau
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Die Bereiche Eschweiler und Aachen-Rothe Erde sind Teil der Ausbaustrecke 4 (ABS 4) von Köln über Aachen bis zur deutsch-belgischen Grenze. Diese werden im Rahmen des Ausbauabschnitts II für den internationalen Reise- und Güterverkehr an moderne Standards angepasst. Die Bauarbeiten im Abschnitt Eschweiler haben im September 2018 begonnen und konnten Ende 2020 termingerecht abgeschlossen werden. Die Arbeiten für die neue Eisenbahnüberführung (EÜ) an der Burgstraße begannen im Januar 2019. Im Dezember 2019 konnte die EÜ bereits in Betrieb genommen und im April 2020 der Bahnübergang „Jägerspfad“ geschlossen werden. Seit April 2019 laufen die Bauarbeiten im Bereich Aachen-Rothe Erde.
Der Ausbau der Eisenbahnstrecke von Köln über Aachen bis zur deutsch-belgischen Staatsgrenze – kurz ABS 4 genannt – ist ein wichtiges Projekt für die Erweiterung des europäischen Hochgeschwindigkeitsnetzes. Die Strecke ist Teil der Magistrale Paris – Brüssel – Köln – Amsterdam/London, die durch die EU-Verkehrspolitik als TEN-Korridor (TEN = Transeuropäische Netze) definiert wurde. Diese integrierten Netze mit modernster Technologie bringen Europa näher zusammen und stärken die europäische Wirtschaft.
Der Ausbau ist in drei Abschnitte unterteilt. Die Ausbauabschnitte I (Köln – Düren) und III (Aachen – Bundesgrenze D/B) wurden bereits realisiert.
Der Ausbauabschnitt II (Düren – Aachen) sieht eine punktuelle Erweiterung der bestehenden Infrastruktur im Streckenabschnitt zwischen Düren und Aachen vor und wird in mehreren Baustufen realisiert. Dazu gehören der barrierefreie Ausbau des Hauptbahnhofs in Eschweiler sowie der Bau von Überholgleisen in den Abschnitten Eschweiler und Aachen-Rothe Erde. Mit deren Hilfe wird den Regional- und Fernverkehrszügen ermöglicht, langsamere Güterzüge zu überholen.
Arbeiten im Abschnitt Eschweiler
Die Arbeiten im Abschnitt Eschweiler sind weitestgehend abgeschlossen. Im Hauptbahnhof Eschweiler wurden die Bahnsteige auf 76 Zentimeter über Schienenoberkante erhöht. Reisende können dadurch leichter ein- und aussteigen. Den barrierefreien Zugang zu den Bahnsteigen ermöglichen zwei Aufzüge. Zusätzlich wurden ein neues Bahnsteigdach unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes (Bahnsteig 1) sowie vier Wetterschutzhäuser (Bahnsteig an Gleis 3 und 4) errichtet. Zudem wurden die Personenunterführung und die zugehörigen Treppenaufgänge erneuert. Das alte Stellwerk wurde durch moderne Elektronische Stellwerkstechnik (ESTW-Technik) ersetzt und die Oberleitung wurde angepasst.
Die beiden Überholgleise 1 und 4 wurden auf eine Nutzungslänge von 750 Metern ausgebaut. An beiden Gleisen wurden dazu Signale versetzt, das Gleis 4 wird um rund 150 Meter verlängert. Dadurch können Güterzüge bei Bedarf halten und überholt werden.
Weiterhin haben die Stadt Eschweiler, die DB InfraGO AG und der Bund eine sogenannte Kreuzungsvereinbarung zur Schließung des Bahnübergangs (BÜ) am Jägerspfad getroffen. Das Ziel ist dabei eine nachhaltige Verbesserung der Verkehrsabwicklung. Deswegen wurde für den BÜ ersatzweise eine neue Fußgänger- und Radwegunterführung an der Burgstraße gebaut. Erst als diese fertiggestellt war, wurde der BÜ am Jägerspfad geschlossen. Die Erdbauarbeiten und die Herstellung des Brückenbauwerks für die dazugehörige Eisenbahnüberführung wurden abseits der Bahnstrecke im Ringofengelände durchgeführt.
Arbeiten im Abschnitt Aachen-Rothe Erde
Die Arbeiten im Abschnitt Aachen-Rothe Erde umfassen im Ortsteil Eilendorf zwischen dem Haltepunkt Eilendorf und dem ehemaligen Güterbahnhof Aachen-Rothe Erde die Verlängerung des dritten Gleises um ca. 1.700 Meter. Dies stellt die Voraussetzung zum anschließenden Ausbau der Überholungsgleise dar.
Schall- und Erschütterungsschutz
Im Abschnitt Aachen-Rothe Erde (Ortsteil Eilendorf) sind Schallschutzwände auf einer Länge von rund 1.000 Metern geplant. Des Weiteren kommt auf den zwei Fernbahngleisen bei einer Gesamtlänge von rund 1,6 Kilometern das „Besonders überwachte Gleis“ (BüG) zum Einsatz. Dabei werden die Schienen regelmäßig auf Schallabstrahlung durch Unebenheiten geprüft und bei Bedarf geschliffen. Dieses
Verfahren reduziert den Lärm dauerhaft um drei Dezibel. Ergänzend besteht in Teilbereichen ein Anspruch auf passiven Schallschutz (z. B. Schallschutzfenster). Zusätzlich zum Schallschutz sind im Abschnitt Aachen-Rothe Erde Vorkehrungen zum Erschütterungsschutz geplant. In einem Bereich von rund 200 Metern Länge ist der Einbau hochelastisch besohlter Schwellen vorgesehen.
Aktuelles
Zeitplan
2015
Offenlage im Dezember
2017
Planfeststellungsbeschluss im März 2017 für den Abschnitt Eschweiler
2017
Planfeststellungsbeschluss im November 2017 für den Abschnitt Aachen-Rothe Erde
2018
Baubeginn im Abschnitt Eschweiler
2019
Die Bahnsteige 1 und 2 in Eschweiler wurden bis 2019 erneuert. Auch die Signaltechnik wurde modernisiert.
Baubeginn im Abschnitt Aachen – Rothe Erde2020
Inbetriebnahme neues Elektronische Stellwerk (ESTW) in Eschweiler und Anpassungen weitere Stellwerke. Verlängerung Gleis 4. Arbeiten im Juli weitgehend abgeschlossen.
2021
Hochwasserereignis führt zu Verzögerungen im Bauablauf und Anpassung des Gesamtbauablaufes vor dem Hintergrund verfügbarer Gleissperrungen in den Jahren ab 2022
2023
Inbetriebnahme des verlängerten, dritten Gleises in Rothe Erde
2029
Wiederaufnahme der Arbeiten an den benachbarten Gleisen im Rahmen der Generalsanierung des Hochleistungskorridors Köln-Aachen
Das Projekt ABS 4 ist in drei Ausbauabschnitte unterteilt. Während Abschnitt I und III bereits realisiert wurden, wurden im August 2014 für den Abschnitt II die Planfeststellungsverfahren beim Eisenbahn-Bundesamt (EBA) eingeleitet. Es wurden zwei Planfeststellungsverfahren durchgeführt, da der Ausbauabschnitt in zwei Teilbereiche – Eschweiler und Aachen-Rothe Erde – gegliedert ist. Im Rahmen dieses gesetzlich vorgeschriebenen Genehmigungsverfahrens wurden Behörden und Bürger:innen beteiligt.
Die Offenlage fand vom 9. November bis 8. Dezember 2015 statt. Die Einwendungsfrist endete am 22. Dezember 2015.
Abschnitt Aachen-Rothe Erde
Für den Abschnitt Aachen-Rothe Erde wurde am 28. September 2016 ein Erörterungstermin durchgeführt, der Planfeststellungsbeschluss im November 2017 veröffentlicht. Im April 2019 begannen die Bauarbeiten.
Das Starkregenereignis im Jahr 2021 hat zu Verzögerungen im Bauablauf geführt. Weil das Hochwasser die Infrastruktur auf den Umleiterstrecken geschädigt hat und sie nicht zur Verfügung standen, konnten notwendige Gleissperrungen nicht gewährt werden, um die Arbeiten durchzuführen.
2023 konnten wir die Arbeiten fortsetzen. Im Juli 2023 haben wir das dritte Gleis um 1.700 Meter inklusive des Kreuzungsbauwerks im Ortsteil Eilendorf fertiggestellt und in Betrieb genommen. Die neuen Schallschutzwände sind im Bereich der Rödgener Straße bereits errichtet.
In den nächsten Schritten arbeiten wir unter anderem an den benachbarten Gleisen. Dabei passen wir auch die Ausrüstungstechnik, wie zum Beispiel die Oberleitung sowie die Leit- und Sicherungstechnik, an. Auf dieser Basis können wir die weiteren Überholungsgleise auf die Länge von Güterzügen ausbauen. Darüber hinaus wird noch eine Schallschutzwand im Bereich der Straße „Auf der Hüls“ errichtet.
Diese Arbeiten erfolgen wegen der 2021 nach dem Starkregenereignis notwendig gewordenen Anpassung der Bauzeiten und um Streckensperrungen zu reduzieren, im Rahmen der Generalsanierung des Hochleistungskorridors Köln-Aachen im Jahr 2029.
Abschnitt Eschweiler
Der Planfeststellungsbeschluss für den Abschnitt Eschweiler liegt seit März 2017 vor. Im Juni 2018 begannen die vorbereitenden Arbeiten, der Baubeginn folgte im September 2018. Am 4. Dezember 2018 gaben Vertreter der Deutschen Bahn sowie aus Politik und Wirtschaft den feierlichen Startschuss für die Modernisierung der Strecke sowie des Bahnhofs Eschweiler.
Die Bahnsteige 1 und 2 wurden bis 2019 erneuert. Auch die Signaltechnik wurde modernisiert.
Im Juli 2020 wurde das neue Elektronische Stellwerk (ESTW) in Eschweiler in Betrieb genommen. Parallel dazu wurde die Verlängerung von Gleis 4 abgeschlossen, eine neue Weiche eingebaut und der modernisierte Bahnsteig an Gleis 4 in Betrieb genommen. Zudem fanden Anpassungen in den Stellwerken Langerwehe, Stolberg und Düren statt.
Die Arbeiten im Abschnitt Eschweiler wurden im Juli 2020 weitestgehend abgeschlossen.
Der Baubeginn für die neue Eisenbahnüberführung (EÜ) an der Burgstraße fand im Januar 2019 statt. Vom 1. bis 2. Quartal 2019 wurden umfangreiche Erdbauarbeiten und Anpassungen an der Ausrüstungstechnik vorgenommen. Die Brücke wurde abseits der Gleise erstellt. Der Einschub fand im Rahmen einer Totalsperrung vom 13. bis 21. Oktober 2019 statt. Seit Dezember 2019 ist die EÜ in Betrieb. Damit wurden die Voraussetzungen für den Straßenbau durch die Stadt Eschweiler erfüllt. Am 17. April 2020 wurde der Bahnübergang (BÜ) „Jägerspfad“ geschlossen. Seitdem wird er zurückgebaut.
Einschränkungen
Während der Arbeiten sind auch Einschränkungen im Zugverkehr notwendig. Im Rahmen der Arbeiten im Abschnitt Aachen-Rothe Erde werden Gleissperrungen erforderlich. Weitere Informationen dazu geben wir rechtzeitig bekannt.
Detaillierte Informationen für den Regionalverkehr unter zuginfo.nrw, Informationen für die Fernverkehrszüge der Deutschen Bahn unter bauinfos.deutschebahn.com
Mediathek
Kontakt
Brigitte Mackscheidt
DB InfraGO AG
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